On Air und im Netz: Jeden 2. Freitag im Monat um 16:00 live auf Radio X (Frankfurt 91,8 MHz)
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das seminar
Ich bin allein im Studio
EnglishIch weiß nicht, was ich sagen soll.
Ich habe 50 Minuten Zeit.
Seit März 1999 sitze ich einmal im Monat bei Radio X im Studio und rede über alles, was mir in den nächsten 50min durch den Kopf gehen wird.
Ohne Konzept, ohne Notizen, und ohne Musik.
das seminar auf Radio XNächster Termin: Fr., 13.12. 2024, 16:00 Uhr, 91.8 MHz
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Material zum Seminar
- Vor 10 Jahren (14.2.2014) das erste Mal live aus Hamburg.
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oder runterladen: das Seminar vom 08.09. 2023
Thema: Radio Gillamoos und Kreuzberg als Symptom. Von Airbag-Eltern und Künstleridealismus. - So fing es an: Das Buch zum Seminar als Kaffeehausrunde 1996
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Das in der Sendung immer wieder erwähnte Blog ThingLabs findet sich hier.
14.8.2009 - iTunes hat gerade den Mitschnitt meiner Radiosendung als Live-Vortrag vor Patienten erkannt. Das ist doch schön!
Das Seminar ist eine der Mitteilung genügende vollständige Sinneinheit, in der ein oder mehrere Sachverhalte allein mit den Mitteln der Spache als wirklich gesetzt werden.
Themen des Seminars in den letzten Jahren
(08/2010) Über den Begriff der Parrhesia bei Foucault. Alles sprechen, wahr sprechen. (11/2010) Interview mit Detlev Fischer über Konversationskunst. (12/2010) Weiterhin Parrhesia bei Foucault. In Bezug auf Wikileaks.
(01/2011) Erinnern und Gedenken. (02/2011) Kommentar zu Ist die Kunstwelt gerecht? Wie fließt die Erfahrung von Ungerechtigkeit im Kunstbetrieb in die eigene Arbeit ein? (03/2011) Besuch beim Bauwagen des Stadtlabors. Und Überlegungen zur Kommunalwahl 2011 und Künstlerförderung. (06/2011) Enttäuschte Liebe (möglicherweise). Sowie Kunst und Geld verdienen. (07/2011) Urlaub, Sommer, Ferienstimmung. (08/2011) Hinweis auf den Slutwalk Frankfurt, sowie "Why are Artists poor?" (09/2011) 10 Jahre 11. September 2001 und erster kunstfreier Tag. (10/2011) Kunstfreie Tage. Occupy Frankfurt und Occupy Schirn. (11/2011) Voraufzeichnung. Musikalische Autobiografie Teil 1. (12/2011) Jahresabschluß 2011 Kulturpolitik Occupy Schirn und Kunst ohne Künstler.
(01/2012) Poetikvorlesung Thomas Meinecke. Was ist ein Autor? Warum ist die Kopie wertvoller als das Original? (02/2012) Thomas Meinecke des weiteren. Occupy Kunstverein und Was heisst es im Namen der Kunst zu sprechen? (03/2012) Gedanken über eine Zeile von Gottfried Benn: Wie weit mußt Du im Genre bleiben? (04/2012) Urbanität. Kongress Wem gehört die Stadt? Hegemonie des Kulturellen und politische Kunst. (05/2012) Urheberrecht. Finanzielle Lage des Künstlers. Antrag der Piraten im Kulturausschuß. (06/2012) Interview mit Alex Karschnia zum Seminar 1996 (07/2012) Vorbereitungen für Hamburg. Kulturpolitische Lage in Frankfurt. Einfach so Kunst machen? (08/2012) Bericht aus Hamburg. Zur dortigen Lage von Kunst und Kultur. Insbesondere der Offspaces. (09/2012) Zurück in Frankfurt nach 6 Wochen in Hamburg. Reflektion auf die eigene Lage und die Erfahrungen in Hamburg. Drei spannende Projekte und künstlerische Handlungsfelder dort. (11/2012) Zum Ausfall der Oktobersendung. So kam ich unter die Künstler. Jeder Künstler ein Mensch? (12/2012) Jahresabschluß 2012. Resümee der kulturpolitischen Arbeit. Warum sich noch für andere einsetzen?
(01/2013) Ausblick auf 2013. Warum sind Künstler arm? (02/2013) Über Liebes/Kummer und davon abgeleitete Gedanken zu Houellebecq bis hin zur Frage nach Anpassung im Kunstbetrieb. (03/2013) 14 Jahre das Seminar. Bericht aus Hamburg. Was tun nach der Kunst? Was ist ein Post-Artist? (05/2013) Spezialsendung. Stefan Beck auf dem linken, Guido Braun auf dem rechten Kanal. Über Handys, Synthesizer, Eltern, Feminismus, Tonbandgeräte und die Vernunft. (06/2013) Über Hamburg, Liebeskummer, begrenzte Übel, Galanterien und weitere Einbildungen. (07/2013) Über Liebeskummer, Ausstellung Kunst und Club, sowie Rolle und Funktion des Publikums in der Kreativökonomie. (09/2013) Bericht aus Hamburg. Wo stehe ich nach 1 Jahr? Über Wohnungssuche und weitere Perspektiven für mein Leben und Lieben. Pause ab 10/2013
(04/2014) Live aus Hamburg. Kunst in Hamburg. Warum gibt es so wenige Künstler, die den Kunstbetrieb thematisieren? (05/2014) Live aus Frankfurt. Versuch über meinen Vater. Eine Künstlerseele. (06/2014) Live aus Hamburg. Von Liebeskummer (struggling on) bis zum Freihandelsabkommen TTIP und seine Auswirkungen auf Kultur und Kulturpolitik. (07/2014) Mein Leben. (08/2014) Das Sommerloch füllen. Und die Kunst... (09/2014) Über Liberalisierung und Individualisierung in Bereichen von Handel, Telekom, bis zu Liebe und Gefühl und Emotionen (nach Eva Illouz) (10/2014) Über das Scheitern. In persönlichen Umständen und in der Kunst. (11/2014) Herbstzeit. Verstreutes. Wohnungsfindung in Hamburg. Status und Geschick der Fotografie. ========> Weiteres, Updates im Archiv.
Protokoll von Herrn Braan 08. März 2002
Jetzt beschreibt Stefan gerade so ein bisschen die Geschichte, wie das so kam und von seinem Lehrauftrag irgendwo, weshalb er das Konzept unterbrechen musste, aber inzwischen gab es schon ganz schön viele Sendungen mit ihm ganz alleine, auch mit merkwürdigen Situationen ohne gegenüber. Eigentlich müsste ich ja jetzt was arbeiten, hier in meiner notdürftig gestalteten Box mit den Glasfenstern, aber ich habe überhaupt keine Lust und höre lieber dieser schicken Sendung zu.
Es ist an sich auch ganz schön vertraut, zuzuhören, wie Stefan erzählt, wie er eine andere vertraute Situation beschreibt; eigentlich könnte ich gleich mal anrufen, nein, ich wurde unterbrochen, denn er hat gerade aufgefordert, mitzustenografieren, was ich lustigerweise ja gerade mache, und ihm ein Fax zu schicken. Das ist jetzt durch, aber der Mensch erzählt immer noch von Nietzsche, aber was, hab ich nicht ganz mitbekommen.
Jetzt macht er Pausen, weil die wären auch wichtig. Aber für die Sendung auch eigentlich unwichtig. Uiuiui, Meta-Mitteilungen ... das ist total schwierig, mitzuschreiben und gleichzeitig auch den Sinn irgendwie aufzunehmen, zwei Sachen gleichzeitig, jetzt schreibe ich nicht mehr nur mit, nein, ich denke auch meine eigenen Gedanken parallel, beides vermischt sich wie Wasser und Äther, Sprache, Mirkrofon, Telefon, Tastatur, Massenmedien, ich kann nur hören, aber nicht sehen. Wann liest der endlich mein Fax, ich komme mir so allein vor.
Jetzt ist der Stefan grad im Radio, stimmt. Erst zehn Minuten, das zieht sich ja. Akustikdämmplatten voller Leuchtdioden, so wie Kerzen für Seeleute, Brecht, Marx, Hanni und Nanni in der Marx-Buchhandluing voller Hin-und-her und Senderinnenhörerinnenhörersender, breitbandig miteinander kommunizierend, absolut praktikabel, theoretisch wie praktisch und jetzt habe ich eine SMS bekommen. M. hat eine 1,0 in der Magisterarbeit. Wow. Trotz meiner Fehler.
Faden verloren, kleine Grüppchen; keine Ahnung. Totale Komunikation, nur mit mir nicht mehr. Entropie in offenen Systemen. Irgdwie sind das doch nur überlappende, doch in sich abgeschlossene Systeme, also da, wo ICH jetzt bin, in meinem teiloffenen, geflockten, kristallinen Denkwirrwarr. "Optimalst" gibts nicht. Was erzählt der. Jetzt wiederholt er sich. HA! Jetzt erzählt er vom Boss vom Klaus, glaube ich, dem ollen Ordnungsamtsverfassungsgerichtler. Nachttanz Parade, jetzt windet sich der Beck. Ah, Herr Wentz wird angeprangert wg. dem Portikus.
Es sind immer die selben Sachen, die sich hier und anderswo im Kreis drehen. Kunst, Kultur, die Abschaffung der Künstler durch die Politiker, drehen wirs noch ein bisschen um den Brief des Ordnungsamts und jetzt wird die Rummeltanzveranstaltung zu einer privaten Rummelveranstaltung. Sentimentales Gefusel, spontan 1995 durch die Mendelssohnstraße, egal, RUHERUHERUHERUHERUHE im Schlabberanzug auf dem Balkonschüttel RUHERUHERUHERUHE - ein kommunikativ-pragmatisches Paradox, eine pikante Situation, aber die Anwohner benahmen sich wohl gerade wie der Grzybowsky mit seiner RUHEfilternummer gestern hier in dem System.
Stefan, hör doch einfach auf. Sprechend, denkend, aufhörend, ein Dreissigminutenei. 95, 96. Jetzt beginnt mein Job zu leiden unter der Kunst, der Portikus wird geschlossen, aber woher soll's denn kommen wenn ich meinen Job riskiere zu diesem zweifelhaften Kunsterguss, parallel zu Stefans Sendung, auch hier wird man doch nur meinen agressiven Exhibitionismus sehen, bin ich ja auch die vergangenen zehn Jahre nicht durch die polititsche Stadt gerannt und habe geschrien ALLESWASICHMACHEISTKUNSTKUNSTKUST Sach doch was. Jou, mal ein paar Kraftausdrücke zur Nachttanzdemo, wieder. Aufgesetze Politik, oder nur noch am Rande der zwei Fraktionen, jetzt ist ihm schlecht bei den Politics of Däncing, nicht wegen der Kommerzialisierung, gleich wird der Kerschbaumer angeprangert, nein, knapp am Namen vorbeigeschliddert, die anderen aber genauso mit ihrem Gerede der Privatisierung der Öffentlichkeit. Genau.
Nichts davon war in Tresurbain zu spüren, lesen. Hinterher habens wieder alle viel besser gewusst, gehn wir ein Bier auf der Zeil trinken, organisieren wir uns, auch das ist Politik. Ich sollte mich mal ablösen lassen, aber wo kriege ich jetzt so schnell den Weinflasch oder einen anderen her, der den nötigen Sinn-Sinn für so etwas hätte, das ist jetzt MEINE Problematik, nicht die der Nachttanzdemo - ich denke mir auch gerade, na ja. Servilität, wir machen's euch, wie's euch passt. Kinderzimmer in die Clubs! Cool und ungezwungen auf dem Flokati, das klingt soch sehr nach SUPER Senator Lounging internationaler Kaffeehauswarmesflaschenbierkultur.
Nein, Stefan darf nicht DJ sein, nicht nachts auflegen, malträtieren, plagen, soll er doch in die Schirn, aber das sind jetzt schon wieder meine Gedanken, das ist nicht einfach, einfach nur die gesprochenen Gedanken eines unsichtbaren in einem kleinen grünen Kasten, auch wenn er sich gerade verspricht und dadurch wieder etwas Menschliches bekommt, in mein Denken vorprescht, zu trennen, wo war der Anfang von dem Satz. Er würde es verstehen, aber sonst hier irgendjemand? Dauerberieselung, pladdernde Buchstaben in den Bildschirm.
Wen interessiert denn schon die Schirn, aber klar ist doch, WIE diese Künstler, Musiker, "repräsentativ" für die momentane Situation, klar, wie die da reingekommen sind wie die Schallplattensammlung von dieser Bedientussi ins Museum für Moderne Kunst, aber das ist auch anprangerungswürdig, weil komplett durchkommerzialisiert auf dieser Leidensschiene des finanziell minderbemitelten, öffentlichen KUNSTraums.
Ab auf die Mathildenhöhe, ist wenigstens schön weit weg, oder besser Wilhelmshöhe, Kattenbeat, Biologie, 100 Jahre Eintracht und wieder Nietzsche oder ich habe mich verhört denn der Zusammenhang ist mir jetzt gar nicht mehr klar. Naturgemäße Kleidung. Ha! Entengebilde, dazu könnte ich noch was sagen. Demokratie, religiöse Splitergruppen, was kann ich noch dazu beitragen, was ist mein Reformansatz? Vor hundert Jahren war die Reformbewegung so ungeheuer erfolgreich. Nacktbaden an einem Badesee bei Offenbach, das ist politisches, nacktes Fleisch in Massen, Massenmösen, Mösenmassen, Titten, Braten, Schwänze. Igitt, das will doch auch niemand sehen, ist ja wie in der Reformfabrik. Frauen, Wal, Recht. Weltfrauentag. Jetzt macht der Tom auch noch Reklame für den Medienmittwoch der IHK. Ja, hm. Luftholen im Reformstau.
Eigentlich ist alles erledigt worden in den letzten 100 Jahren. Das ist auch gut so, Antialkoholismus JAJAJAJAJAJA gut Essen, aber viel Rauchen werde ich, diese verlogenen, puritanischen Calvinistenschweine, die, da drüben, mit all ihren Kriegen. Evolutionäre Zellen. Mit Bezug. Wälzen wir die Wurzeln alles Revolutionärem durch den Mund, von der Wurzel ausgehend, das Radikale an sich ist etwas, das an die Wurzel geht, auch das ist in sich eine radikale Vorstellung, an das glaubt er nicht mehr, nicht politisch, gesellschaftlich, Gott sei Dank - an Gott glaubt er also noch, oder ist das nur so eine Redensart? Marxismus, Leninismus, sind das auch nur so Redensarten, Großtheorien, Großfreunde? Am Weltfrauentag, um es mit Beuys zu sagen:
Feminismus ist lustig. Der hat auch schon mit Studenten in Düsseldorf ein Institut besetzt, die Polizei umgerührt, daraus zack ne Postkarte - Demokratie ist lustig, Weltfrauentag ist auch lustig, Feminismus ist lustig. Sehr verbissen, das alles, man sollte das auch mal ernsthaft von der lustigen Seite sehen, so als spaßiges Phänomen betrachten, hier ist halt immer alles so streng getrennt, hin und her, leider - sehr Deutsch alles hier. So kommts. Pause. jetzt hat er selber den Faden verloren.
Ich trinke Cola Light, kein Wasser. Ein sechs Jahre altes Seminar. Sich im Kleinen austauschen, zuhören, nachzufragen, wieder in der Kaffeehausrunde, was macht er dann jetzt im Radio? Wen fragt er, wo ist der gesellschaftlichen Zusammenhang, ein Arbeitskreis mit sich selber? Ein revolutionärer Einzeller mit einer eigenen Ein-Personen-Gesellschaft? Veränderung ist lustig.
Stefan Beck ist lustig. Reform ist lustig. Du must RUHERUHERUHE Marx verändern ist lustig. Ob ich ihn durch mine Gedanken auf parapsychologischer Ebene durcheinanderbringen kann? Also verworrenes Zeug redet er schon, Hannah Ahrend und ich verdrehe jetzt auch wieder alles in eine anderen Richtung, ob das jemand mekt?
Ich bin der einzige Mensch, der gerade der Sendung zuhört, und das in die Klammer: Stefan ist alleine, spricht seine Gedanken, sein Leben aus, in diese Gesellschaft und ich bin die Gesellschaft, die zuhört, also ist auch das Radio heute eine Stunde lang vergleichbar mit dem Telefon, aber noch wesentlich reduzierter, die Kommunikation findet nur in einer Richtung statt, ich WILL da nicht anrufen, das ist nicht der Sinn der Sache aber was ist der Sinn oder das Motto der Sendung? Jetz, Moment, jetzt, spechend denken und umgekehrt.
Der Wunsch nach einer frischen Sendung. Keine Technik. Neu hineinzugehen, nicht besser, routinierter, sondern jungfräulich, aber das ist ja auch nur so eine Technik. Zigarette, die erste heute. Was ist die Wirklichkeit; eigentlich könnte ich jetzt schreiben, was ich wollte, da ich sowieso der einzige Zuhörer bin, würde jeder, der meinen Text liest, glauben, dass ich nur das protokolliere, was Stefan Beck denkt und spricht und sendet, wie eine Behörde, die einzig dazu da ist, mir Einflüsterungen zu gewähren, gleichförmig in meinen Kopf, in diese Gefängnis meines Denkens und der Stimmen Pause
Eine sehr künstliche Sprechsituation, wo bleibt das Handeln, das Wollen, jetzt sagt er nur, was es nicht ist, was ist es denn? Das was übrig bleibt? Teppichluder Autohaus und keine Sprachperformance, sondern bewusstes Umgehen mit Sprache und dadurch mit einem Mehrwert behaftet. Das war das Seminar,das ist der Rapport, ob ich das nochmal mache, weiss ich auch nicht, nur noch auf den Senden-Knopf drücken, dann SENDE ich auch etwas.
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